Was ist eigentlich Autogenes Training???

 

Das Autogene Training ist eine bewährte Entspannungsmethode, die auf Autosuggestion beruht. Das heißt, durch unsere eigenen inneren Anweisungen und Vorstellungen erreichen wir einen Zustand  tiefer Entspannung von Körper und Geist.

Entwickelt wurde das Autogene Training  in den 1920er Jahren von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz. 

Doch wie genau wirkt Autogenes Training?

1. Die Grundlagen: Körper und Geist beeinflussen sich gegenseitig

Autogenes Training basiert auf der Idee, dass körperliche und psychische Zustände eng miteinander verbunden sind. Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen / Verhalten beeinflussen sich gegenseitig.

Heißt: Unsere Gedanken und Emotionen können den Körper beeinflussen, ebenso wie körperliche Empfindungen unser seelisches Wohlbefinden prägen. Beim Autogenen Training werden Entspannungsreaktionen im Körper durch gezielte Autosuggestionen aktiviert.

2. Die Wirkung auf das Nervensystem

Stress versetzt unseren Körper in einen Zustand der Alarmbereitschaft. Das sympathische Nervensystem wird aktiv, Herzschlag und Atemfrequenz steigen, und die Muskeln spannen sich an (mehr zum Thema Stress kannst du in meinem Blogartikel "Warum leiden so viele Menschen unter Dauerstress?" nachlesen).

Durch Autogenes Training wird der Gegenspieler, das parasympathische Nervensystem, stimuliert. Dadurch sinkt die Herzfrequenz, die Atmung wird ruhiger, und der Blutdruck reguliert sich. Außerdem entspannt sich die Muskulatur sich, was oft als angenehme Wärme und Schwere empfunden wird.

Gleichzeitig wird der Stresshormonspiegel (z. B. Cortisol) gesenkt, was den gesamten Organismus beruhigt.

 

Die Autosuggestionen im Autogenen Training werden als formelhaften Vorsätzen bezeichnet und lauten z.B. so:

• „Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig.“
• „Meine Arme und Beine sind angenehm schwer.“
• „Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.“

Diese Sätze werden während der Übung innerlich wiederholt. Zur Unterstützung können innere Bilder und Vorstellungen helfen. Um Wärme zu empfinden nutzen vielen Menschen Vorstellungen wie das Sitzen vor einem Kamin, eine warme Badewanne oder heißer Tee.

 

3. Positive Auswirkungen auf die Psyche

 

Autogenes Training hilft nicht nur, den Körper zu entspannen, sondern wirkt auch auf die Psyche. Die regelmäßige Übung kann:

• Gedanken beruhigen, die sich im Kreis drehen,
• Stressbewältigungskompetenzen stärken,
• und ein Gefühl der Kontrolle über die eigene innere Balance fördern.

Menschen, die regelmäßig Autogenes Training praktizieren, berichten häufig von mehr innerer Ruhe, einer besseren Stressresistenz und einem gelasseneren Umgang mit belastenden Situationen.

4. Langfristige Stressreduktion

Schon im Namen steckt das Wort Training - das heißt, einmal Autogenes Training ausprobieren ist zwar ganz nett und wirkt bei vielen auch direkt entspannend. Wie bei jedem Training liegt aber auch hier der Schlüssel zum Erfolg  (nämlich der dauerhaften Stressreduktion) in der regelmäßigen Praxis. Schon kurze tägliche Übungen von 10 bis 15 Minuten reichen aus, um das Stressniveau spürbar zu senken und langfristig die Fähigkeit zur Entspannung zu stärken. 

 

Fazit:

Das Autogene Training ist eine sehr wirkungsvolle Entspannungsmethode, die (regelmäßig praktiziert) sowohl das allgemeine Stressniveau reduzieren, die Stressbewältigungskompetenzen stärken und sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit auswirken kann.

Ich persönlich praktiziere seit über 15 Jahren regelmäßig Autogenes Training und kann es aus meinem Leben nicht mehr wegdenken :)

 

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Herzlich Grüße,

Eure Stella